14. Heimkinotour

Dirk

Wir trafen pünktlich halb zehn in Merseburg ein, wo uns Dirk schon erwartete und das Grundstückstor geöffnet hatte. Die Begrüßung war herzlich und wir wurden ins Haus gebeten. Allerdings nicht ohne vorher noch die Garage zu inspizieren, durch deren Fenster wir zufällig einen US-Oldtimer erspähten. Was für ein Schiff, im Nachhinein frage ich mich immer noch, wie es ohne Einweiser möglich ist, damit auf die Hauptstraße vor dem Grundstück einzubiegen.

Kaum im Haus dann gleich der nächste Abstecher Richtung Garten. Nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen, ein 8m Pool mit begehbarer Abdeckung, die durchaus auch als Terrassenerweiterung benutzt werden kann. Besonders unser Steve zeigte großes Interesse an weiteren Infos. Möglicherweise müssen wir uns künftig auf ausschweifende HDRGB-Poolpartys einstellen. Project X lässt grüßen.

Wieder zurück im Esszimmer dann Smalltalk, bei dem uns Dirk auch verriet, dass er im Veranstaltungsbusiness arbeitet, wo Wochenend- und Nachtarbeit eher die Regel als die Ausnahme ist. Umso mehr müssen wir uns dafür bedanken, dass Dirk sich bereit erklärt hatte, den ohnehin schon undankbaren Sonntagvormittagstermin zu nehmen. Bei der Gelegenheit auch ein großes Dankeschön an Moe, der uns bei der ganzen Organisation viel Unterstützung gegeben hat.

Da die Agenda insgesamt nur 3,5 Stunden bei Dirk vorsah (natürlich viel zu wenig), wurde es Zeit für die heiligen Hallen im Keller des Eigenheims. Während Director of Photography Andy und Assistent Steve versuchten auch ohne Blitz brauchbare Fotos in der schwarzen Höhle zu schießen, wurde die restliche Truppe in einen Vorraum geführt. Genauer gesagt handelte es sich quasi um den Technikvorraum des Technikraums, welcher das Wasserkühlaggregat des Projektors beherbergte. Und so laut wie das Teil war, stand es zu Recht dort, zumal der eigentliche Technikraum nicht vollständig vom Kino getrennt ist. Von da führten zwei Wasserschläuche zum Beamer, der im Technikraum steht. Es handelt sich dabei um einen iLEP von JM Lasertec (Chinahersteller in Kooperation mit SIM). Ich denke, es dürfte das mittlere Model mit 7000 Lumen gewesen sein, was auf unserem Protokoll leider nicht näher vermerkt wurde. Auf jeden Fall ein 2K 3Chip DLP mit RGB Laser.
Das Konzept der ausgelagerten Kühlung ist sehr interessant, weil dadurch das Gehäuse im Vergleich zu anderen sogenannten Profibeamern sehr kompakt bleibt und vor allem der Projektor selbst nahezu lautlos arbeitet, also auch problemlos direkt im Kino installiert werden könnte.

Dirk hatte zum Besuchszeitpunkt den iLEP erst kurze Zeit. Dessen Vorgänger, ein Christie Mirage HD10, steht sogar aktuell noch im Forum zum Verkauf. Leider war der Beamer noch nicht kalibriert und auch die Konvergenz war stark korrekturbedürftig, was eine faire Beurteilung der Schärfe nicht wirklich erlaubte. Aber die Herausforderungen dieser Installation sind damit noch nicht zu Ende.

Dirk als laut eigener Aussage „beratungsresistenter Anhänger gekrümmter Leinwände“ projiziert nämlich auf eine 3,48 m breite Curved im CS-Format, was durch diese schon ziemlich starke Krümmung von 14% (viel weniger ergibt meiner Ansicht nach aber keinen Sinn, wenn man es konsequent machen will) eine „Bildbreite“ von 3,70 m ergibt. Damit ist die Raumbreite von 3,60 m nahezu ausgereizt. Da der Raum auch nur 2,04 m hoch ist, die Höhe ebenfalls schon ziemlich. Eine Front fast nur aus Bild bestehend, was will man mehr.

2. Teil des Berichts Bildes des Kinos

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