14. Heimkinotour
Dirk
Eine AT-Leinwand ist daher unvermeidlich. Dirk hat sich für eine Ultraweave V6 des norwegischen Herstellers Dreamscreen entschieden. Ich muss zugeben, dass ich noch nie eine feinere Webung eines Leinwandtuchs gesehen habe. Wäre sicher auch eine brauchbare Lösung für kleinere Leinwände mit geringem Sitzabstand. Leider schluckt sie mit ihrem Gain von nur 0,7 auch fast ein Drittel an Licht. Das sollte aber für einen lichtstarken Projektor, ie Dirk ihn hat, gut zu kompensieren sein. Und tatsächlich erstrahlte unser Weißbild in ungefähr doppelter (?) Helligkeit wie bei den anderen gesehenen Kinos. Was aber trotz der installierten Isco 1,25 immer noch zwingend nötig ist, ist eine zusätzliche Geometrieanpassung, die schwarzen „Keile“ auf der gekrümmten Leinwand waren unübersehbar und sind natürlich kontraproduktiv zum Sinn einer solchen Leinwand. Der angeschlossene Lumagen kann das leider nicht und ist hauptsächlich nur für das Tonemapping bei HDR zuständig. Dirk wünscht sich dazu entweder eine Geobox 4K oder gleich einen Envy, was natürlich keine unerhebliche Investition darstellen würde.Für eine gute Bildperformance ist auch „Dynamisches Black“ zwingend erforderlich. Wir hatten zwar auf unseren Wunsch hin ohne diese Einstellung geschaut, weil eben sonst ein Bildpumpen gefühlt im Sekundentakt verbunden war, aber ohne diese Schaltung dafür jeglicher Punch im Bild fehlte und es szenenweise ziemlich mau wirkte (trotz guter Helligkeit und Farben). Vielleicht gibt es hier noch Einstellmöglichkeiten. Ich denke, Dirk konnte sich in der Kürze des Besitzes noch nicht intensiver damit beschäftigen. Wo sich Dirk ebenfalls noch Optimierung wünscht ist beim Ton. Dazu muss man wissen, dass Dirk eine eher ungewöhnliche Vorstellung davon hat, was er haben möchte. Er bevorzugt eine leise Lautstärke im Kino, möchte aber trotzdem einen sehr satten Bass haben. Für uns hat er sich zwar hinreißen lassen, sein 9.1.6 Setup mit Selbstbaulautsprechern (Satorique und Intertechnik) sowie das DBA (6+6 15-Zöller) auf satte 118 dB bei der Terminator 4 Tankstellenszene zu hieven, aber das ist weit jenseits seiner Wunschlautstärke. Und wir reden hier von Filmbetrieb, Musik wird im Kino nicht gespielt, weshalb es auch nicht weiter schlimm war, dass wir es nicht s chafften, Stereo zum Laufen zu bringen. Dafür gab es genügend andere Szenen zur Auswahl, so z.B. aus Quiet Place 2, Oblivion, Ghostbusters: Answer the Call und Greatest Showman. Besondere Erwähnung verdient die Vorführung der Flugszenen aus Top Gun Maverick. Dirk ist nämlich nicht nur ein großer Fan von Curved-Leinwänden, sondern auch vom D-Box Motion System, was er gleich in allen drei Sitzen der ersten Reihe verbaut hat. Solche Szenen wie in Top Gun sind natürlich geradezu prädestiniert für D-Box und können einen echten Mehrwert darstellen. Letztendlich hängt es aber auch von der Qualität der Programmierung eines Filmes ab. Wenn bei einem Rocky Film jeder Faustschlag mit einem Ruck des Sessels verbunden ist, ist selbst für Dirk die Grenze der Begeisterung erreicht. Was bleibt als mein Fazit des Besuchs? Ja, sehr interessantes Kino mit vielen Lösungen, die man nur selten zu sehen bekommt, aber auch sicher vorhandenes Potenzial, das erst noch vollends ausgeschöpft werden muss. Um den Ton so hinzubekommen, wie Dirk es sich wünscht, ruht die Hoffnung auf den Erfahrungen von John Buckner , der sich bereits angeboten hat, aus der Trinnov A16 noch e iniges rauszuholen. Leicht dürfte das aber nicht werden, zumal kein geringerer als Moe auch schon mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatte. Lieber Dirk, leider war unser Zeitfenster zu ambitioniert, um viele Sachen noch weiter vertiefen zu können. Die letzte Station war noch eindreiviertel Stunden entfernt und am Abend nochmal vier Stunden Heimreise. Da mussten wir einfach zeitig aufbrechen. Ich persönlich hätte mich auch noch über ein bisschen Fachsimpelei zum Thema Film/Kino gefreut, immerhin genießt Du bei Deinen Kollegen den Ruf als wandelndes Filmlexikon. 1. Teil des Berichts Bildes des Kinos Zurück zur Übersicht